15 Jahre Schulfirma am Lernhaus Ahorn

Von den Anfängen zum DoDay

Seit 25 Jahren arbeiten Rektorin Carmen Stemmler und Konrektor Matthias Fischer mit Schulleitungsteam und Kollegium an der (Weiter-)Entwicklung der Marke „Lernhaus Ahorn“, einer der ersten 42 Gemeinschaftsschulen im Land mit derzeit knapp 400 SchülerInnen.

Von Beginn an stehen die Verknüpfung der Unterrichtsinhalte mit handelndem Lernen sowie der Lebenswirklichkeit im Fokus. Ein Meilenstein war die Gründung einer Schulfirma bereits vor 15 Jahren, in der der Bereich „ökonomische Bildung“ noch mit implementiert wurde.

Gründung der Schulfirma
Ein damaliger Schüler und Mitgründer, Leon Stern, erinnert sich im Gespräch mit dem Initiator, Matthias Fischer: „Die ersten Schritte, an die ich mich erinnern kann, sind tatsächlich das Anlegen der Mailadresse und das Erstellen eines Logos mit dem Entwickeln eines Namens. Letztendlich haben wir uns für "A-Factory" entschieden. Für das Logo haben wir (selbstverständlich) ein Ahorn-Blatt verwendet. Wir haben damals tatsächlich ein Blatt auf dem Schulhof gesucht und dieses händisch nachgezeichnet und gescannt - schließlich konnten wir nicht einfach urheberrechtlich geschütztes Material verwenden.“

Weiter erinnert sich Leon Stern: „Außerdem haben wir mit der Organisation des Mittagessens in der Schule begonnen. Es wurden Umfragen zu den Wünschen der Mitschüler erstellt, wir übernahmen die Bestellung und Lagerhaltung sowie letztendlich sogar den Verkauf. Rückblickend betrachtet, haben wir das schon ganz gut gemacht, finde ich. Wir haben stets mit einer Analyse begonnen, um herauszufinden, was die Wünsche unserer Kunden/Mitschüler waren. Wir haben den Kunden und dessen Anforderungen in den Fokus gestellt, um das "Problem" im weiteren Sinne zu verstehen und anschließend zielgerichtet zu lösen.“ Das ist auch heute noch ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit als Informatiker und Softwareentwickler.

Prägende Erkenntnis
Beim Bau der Spiellandschaft wurde ihm klar, dass es (meistens) keinen Sinn mache, sich mit anderen 1:1 zu vergleichen. Jeder sei mit anderen Fähigkeiten und Talenten ausgestattet, die allesamt wichtig sind und zur Teamleistung beitragen. Beim Bau der Spiellandschaft im Pausenhof war es möglich, sich anhand seiner Fähigkeiten für bestimmte Aufgaben zu entscheiden und sich in anderen Bereichen auszuprobieren. „Ich persönlich hatte zwar auch am Bauen Spaß, habe meine Rolle (passend zu meinen Fähigkeiten) dann aber doch in der Dokumentation gefunden. Am Ende haben wir damals einen Film erstellt.“

In weiteren Projekten wurden im Rahmen der „Kooperativen Berufsorientierung“ (KooBO) Aufträge von Firmen und Organisationen bearbeitet wie z.B. das vom NABU Boxberg beauftragte Storchennest bei Boxberg-Oberschüpf, der Organisation eines Obsttages bei Würth-IT oder die Entwicklung eines Etikettenabrollers bei der Firma AZO.

Do-Day
Seit einigen Jahren wird das praktische und ökonomische Tun in einem Do-Day, jeweils donnerstags vor jedem Ferienabschnitt, intensiviert. Wie im Berufsleben können sich SchülerInnen der Klassen 7 und 8 mittels einer Kurzbewerbung - zu Beginn des Schuljahres - für verschiedene (Geschäfts-)Bereiche der Schulfirma „A-Factory“ empfehlen.

Bereiche der Schulfirma
Im Bereich „Schulwald“ werden im Schulwaldstück oberhalb Eubigheims, unter der Leitung von Förster Hans-Peter Scheifele, nach Inventur und Vermessungen die Waldstücke durchforstet und die Stämme mit einem mobilen Sägewerk bearbeitet.  So ist das Holz nutzbar für Projekte in der Schule, für die Garten-AG sowie für andere Bereiche der Schulfirma wie „Schilder & Druck“: Dieser Bereich der Schulfirma widmet sich der Fertigung individueller Schilder und Buttons. Dabei werden schulische und externe Aufträge mit der CNC-Fräse und dem 3D-Drucker bearbeitet. Im Schulcafé bereiten die SchülerInnen frische regionale Speisen zu und organisieren den Verkauf mit Bewirtung.
In der Textilwerkstatt wird kreativ mit der Nähmaschine gearbeitet und textile Produkte hergestellt.
Im Podcast produzieren die MitarbeiterInnen akustische Reportagen, arbeiten sie technisch auf bis zur Veröffentlichung im Lernmanagementsystem.
Mit und in der Natur arbeiten, steht bei der Schulpflege im Mittelpunkt. Dabei wird die Pflege von Sträuchern und Bäumen auf dem Schulgelände und anderen Orten der Schulumgebung erlernt.
Im Team der Lernhaus-Nachrichten werden die SchülerInnen Teil des schuleigenen Nachrichtensenders. Sie tauchen gemeinsam in die Welt des Journalismus ein, recherchieren aktuelle Themen, schreiben spannende Beiträge und drehen und bearbeiten die eigene Nachrichtensendung.
Im „Lernhaus forscht“ entwickeln die jungen ForscherInnen Ideen zu einzigartigen Erfindungen und entwickeln neue Produkte. Dabei nehmen die SchülerInnen auch am Wettbewerb „Jugend forscht“ teil, z.B. mit dem Projekt „unnötigem Stromverbrauch entgegenwirken“ (Platz 3 im letztjährigen Wettbewerb). Außerdem erzielte das Lernhaus im letzten Jahr den Schulpreis für die meisten eingereichten Projekte.

In jedem Bereich arbeiten die SchülerInnen an Produktion, Marketing und Vertrieb in innovativer Atmosphäre. Dabei werden automatisch auch Schlüsselkompetenzen wie Team- und Problemlösefähigkeit, Kreativität, Motivation, Engagement, Selbstständigkeit, Verantwortung und respektvolles Miteinander gefördert.
Durch ökonomisches Handeln aus der Vermarktung und dem Verkauf hergestellter Waren können die SchülerInnen neue Investitionen tätigen. So soll eine neue Laserdruckmaschine aus eigenen Mitteln angeschafft werden. „Das wird nicht einfach so zur Verfügung gestellt, sondern sie müssen es sich erwirtschaften und hat dadurch eine andere Wertigkeit“, ist sich Fischer sicher.

Weitere Infos unter https://www.lernhaus-ahorn.de/wer/schulfirma

Lernhaus Ahorn
Schulstraße 31
74744 Ahorn-Eubigheim
Tel.: 06296/277
Fax: 06296/92 99 800
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